Zwei Jahre investieren nach der Levermann-Strategie

Dieser Beitrag ist der zweite seiner Art, denn auch nach dem ersten Jahr hatte ich bereits ein Resümee gezogen und reflektiert wie es mit dem aktiven Investieren so läuft. (Hier ist der Link zum Beitrag.)
Ich möchte ähnliche Punkte wie beim letzten Mal beleuchten: Wie war die Performance? Wie war der Prozess? Was möchte ich ändern? Warum möchte ich Änderungen einbringen?

Vergleich des Depots gegenüber Benchmark-Indizes:
Ich schaue auch diesmal auf die Performance und ziehe Bilanz:

Über ein Jahr war die Performance also gar nicht schlecht. Insgesamt kann ich damit zufrieden sein und freue mich über die Outperformance. Wie auch beim letzten Mal könnte ich mir jetzt wieder etliche Länder-ETFs heraussuchen, die besser waren als ich. Das wird immer der Fall sein. Ich erspare das mir diesmal. Ich möchte jetzt weniger in die Vergangenheit blicken, sondern den Blick nach vorne richten.

Aktueller und zukünftiger Prozess der Aktienauswahl:
Vor etwa einem Jahr hatte ich folgendes Zitat geteilt:

An investor should always deploy capital proportional to the opportunity in the market in the moment.

Dr. Gio Valiente

Ich hatte daraufhin gesagt, dass ich besser darin werden möchte, genau das zu tun: Aktien auszuwählen, die das beste Chance-Risiko-Verhältnis zeigen. Ich hatte abgeleitet, dass ich besser in Rechnungslegung, Erkennen von Verhaltensmustern von Investoren und der Bewertung von Unternehmen werden müsse. Und eben auch, dass ich mehr Quartalsberichte, mehr Jahresabschlüsse und mehr Unternehmensmeldungen studieren müsse. Zudem natürlich mehr Screenen etc.

In den letzten Monaten habe ich dann gemerkt, dass genau das mich derzeit zu viel Zeit kostet und mich emotional und mental zu sehr in Beschlag nimmt. Ich hatte mich zwischenzeitlich einmal selbst etwas provokant gefragt: Besitze ich die Aktien oder besitzen die Aktien mich?? Die entscheidende Frage war also: geht es auch anders? Vielleicht sogar anders besser?

Die Antwort, die ich mir selbst gegeben habe, lautet: Ich werde in Zukunft komplett nicht-diskretionär handeln; das bedeutet komplett ohne eigene willkürliche Entscheidungen – zumindest ist das der Versuch. Ich werde anstatt des Screening-Tools Tikr nun ausschließlich quantitativ über einen ranking-basierten Ansatz Aktien auswählen und investieren. Folgende Seite macht klar wie der Prozess in Zukunft aussehen soll: Ranking-based Portfolio. Das bedeutet auch: Das Levermann-Depot wird auslaufen und wird in das Ranking-based Portfolio überführt. Im Grunde ist die Aktienauswahl ähnlich, mit Portfolio123 wird es hoffentlich sogar nochmal besser. Den Umstieg werde ich nicht übers Knie brechen, schon jetzt rangieren die Aktien im Levermann-Depot auch im Portfolio123 Ranking sehr weit oben. Die Aktien, die keinen Portfolio123-Rank besitzen, werde ich auf klassische Weise weiterverfolgen bis diese die Daseinsberechtigung im Depot verlieren.

Planungen für 2025:
Ich möchte zwei Punkte in 2025 anpeilen, mir diese aber nicht ganz fix als Ziel setzen:
1. Portfolio123 benutze ich derzeit in der günstigsten Basisversion. Dafür bezahle ich derzeit ca. 400€ pro Jahr. Die Backtesting-Experimente habe ich dabei ausschließlich mit Probe-Abo durchgeführt. Falls ich es schaffe, das Depot durch Performance zu vergrößern, werde ich möglicherweise eine teurere Mitgliedschaft auswählen und dann selbst Strategien weiterentwickeln. Zudem läuft das Tikr-Abo im März 2025 aus. Ich habe vor, dieses nicht zu verlängern.

2. Aus steuerlichen Gründen habe ich vor, eine vermögensverwaltende GmbH zu gründen. Ich habe vor, ab September in die detaillierte Planung zu gehen und diese dann selbst zu gründen und zu verwalten. Ich werde sehen, ab ich das umsetze oder ob es für mich Gründe gibt, dies nicht zu tun.